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Weihnachtsgedicht

Gerade vom HOFER - MARKT komme ich her,
ich muss Euch sagen: Die Regale sind leer!
Überall auf Stufen und Kanten
sitzen Polen und Asylanten    

und draußen, vor dem Eingangstor
schaut beklommen ein Österreicher hervor

und fragt mit schüchterner Stimme:
Ist für mich auch noch was drinnen?
Und wie ich so geh an den Kassen vorbei
seh ich auch Leute aus der Türkei.    

Die haben gekauft und gefüllt ihre Taschen,
die gucken nur dumm, diese Flaschen.
Ich wollt mir noch kaufen ein Stück Käse,   
schnappt sich das letzte Stück ein Libanese.

Ich flitze zur Tür hinaus, ich Armer,
Stoss ich zusammen mit einem Ghanaer.

Nun wollt ich noch zum Wohnungsamt,
kommen mir fünf Polen entgegen gerannt.

Völlig entnervt fuhr ich dann heim mit dem Busse,
sitzt mir gegenüber auch noch ein Russe.

Der Pole hat Kohle und reichlich Kredit,
Wir zahlen die Steuern - für'n Assy gleich mit.
Der Türke hat Häuser in der Türkei,

Der Österreicher hat keine Wohnung - das arme Ei.
 
Komm, Herr Bundeskanzler und sei unser Gast, 
und siehe, was Du uns bescheret hast...


 
Das Internet ist voll von solchen Texten.

Rechte Propaganda.
Irrational.
Damit sich eine Kultur entwickeln kann, benötigt sie eine Geburtenrate von über 2.1.
Daneben benötigt eine Wirtschaft Arbeitskräfte aller Art, auch geringwertige. 
Österreich entwickelt sich, nicht dank eigener Geburtenrate sondern durch Zuzug.
Der schaut immer so aus wie im Text unten beschrieben.
In Wien empfindet man den Zuzug stärker als zum Beispiel in Scheibbs, wo ich gerade bin. Diese Leute hier kennen Ausländer nur aus der Zeitung.

Jeder Asylwerber bekommt am Tag eine bestimmte Geldration. Dieses Geld fließt ungebremst in die Wirtschaft. Es kann nicht gespart werden, weil es zu wenig ist. Wenn also kein Zuwanderer hier wäre und der Wirtschaftsminister wollte die Wirtschaft ankurbeln, er müsste sich ein eigenes Verfahren ausdenken, denn Österreicher, die mehr Geld haben, die sparen es oder fahren auf die Bahamas.

Unser Haus wird renoviert. Seit einem Jahr. Nur der Organisator ist ein Österreicher alle anderen sind Serben, Polen...

Wenn man in WIen den Wasserhahn aufdreht, dann haben die Leitungen dazu Legionen von Gastarbeitern aus den damaligen Kronländern gebaut. Dasselbe gilt für alle Gebäude, die heute Touristen bewundern, die Kanalisation, die Straßen. Alles Gastarbeiterwerk, anders geht's nämlich gar nicht. Wer nämlich einmal auf der Erfolgspyramide etwas hochgeklettert ist, greift kein Werkzeug mehr an.

Aber der Egoismus des Publikums ist groß und man sieht nur, dass eine Kopftuchtante in der Schlange beim Supermakrt steht. Dass ihr Einkauf aber wichtig ist, das will man nicht sehen. 

Mit diesem neuen Feindbild sammelt die Rechte allenorts die Wähler zusammen. Eine rechte Partei wird überhaupt nur durch künstliche Feinde zusammengehalten: durch Ausländer, durch die da oben, durch die EU durch den Euro, durch die Steuer. Die Unanständigkeit regiert. Bei Befragungen geben nämlich viele weniger Leute an rechts zu wählen als es dann tatsächlich der Fall ist, weil man nicht deklarieren will, dass man gegen Menschen ist, die hier leben. Volksbefragungen sind das Regierungsrezept der Stunde. Warum? Weil man bei solchen Gelegenheiten noch mehr Stimmen mobilisieren kann, denn es erlaubt auch den vordergründig Anständigen, es "denen da oben" in Detailfragen so richtig zu zeigen.

Woher diese Unanständigkeit kommt? Neulich fuhr ich im Autobus. Ich stand auf, weil eine Mutter mit ihrem Kind einstieg. Na, und wem habe ich da Platz gemacht? Dem Kind, die Mutter blieb stehen. Das ist das Problem. Kinder müssen sich in eine Sozietät nicht mehr einfügen. Sie müssen keine Aufgaben, keine Rolle übernehmen, sie müssen nicht bedenken, dass da noch andere sind und auch diese Rechte haben.  Wie sollen dann diese Kinder etwas für andere in der Gesellschaft oder auf der Welt empfinden können? Ihre Empathie für andere, auch wenn diese in Not sind, ist endenwollend. Sie fordern nur aber sie geben nicht. In diesem frisch gezüchteten Egoismus können sie auch rationalen Überlegungen nicht folgen. Ihre subjektiven Befindlichkeiten überwiegen. Von den Republikanern bis zu Strache kommt ein Verzicht auf Auto, Fleisch nicht in Frage, ebenso nicht eine Akzeptanz klimatischer Veränderungen und dass man dagegen etwas tun müsste. 

Wir sind zu weit nach Rechts gedriftet durch die ungesteuerte Globalisierung und Liberalisierung der Märkte. Und es beginnt bei der Erziehung der Kinder.


Updated on Jan 10, 2013 by Franz Fiala (Version 3)